Let’s Go Surfing! – Mit dem Sportkurs nach Frankreich
Der zwölfte Jahrgang der IGS Peine reiste vom 12. bis 21. September 2025 mit einem kleinen Sportkurs aus zwölf Schülerinnen und Schülern nach Südfrankreich, um dort acht Tage lang in einem Camp bei Biscarrosse das Surfen zu erlernen. Im folgenden Text gibt ein kurzer Bericht Einblick in das, was die Teilnehmenden in dieser Zeit erlebt und gelernt haben.
Im Vorfeld wurde die sportliche Aktivität gründlich vorbereitet. So mussten die Schülerinnen und Schüler einen Schwimmtest, einen Sporttest, einen schriftlichen Test sowie einen 30-minütigen Dauerlauf absolvieren.
Abfahrt
Am Freitag, dem 12. September 2025, trafen sich alle Teilnehmenden um 8:30 Uhr am Silberkamp-Gymnasium, von wo aus die Reise starten sollte. Für die Fahrt und die kommenden Tage hatte Frau Marschall im Namen der Schulleitung eine große Tüte voller Proviant überreicht – ein Geschenk, das dankbar entgegengenommen wurde. Nachdem alle Koffer im Anhänger des Busses verstaut und alle Sitzplätze verteilt waren, ging es pünktlich um 9:00 Uhr los.
Nach kurzen Zwischenstopps in Hannover und Bielefeld, um weitere Mitreisende aufzunehmen, stand der Weiterfahrt nichts mehr im Wege. Die Stimmung im Bus war ausgelassen und fröhlich: Es wurde viel geredet, gelacht, Musik gehört und kleine Spiele gespielt.
In Paris angekommen, musste der neue Busfahrer vom Flughafen abgeholt werden. Eine Verzögerung von anderthalb Stunden brachte den Zeitplan etwas durcheinander.
Ankunft in Südfrankreich
Nach insgesamt 25 Stunden Fahrt, inklusive Pausen, kamen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Lehrkräften am Samstagvormittag im Camp an. Die Anlage, die von einem Zaun umgeben ist, liegt in einem Nadelwald in der Nähe von Biscarrosse – und nicht weit entfernt von einem Supermarkt.
Zunächst wurde in einem offenen Zelt gemeinsam gefrühstückt, bevor sich die Surflehrer vorstellten. Im Anschluss wurde der Sportkurs in zwei Gruppen eingeteilt: R1 und R2. Diese Gruppen erhielten im weiteren Verlauf der Woche jeweils getrennten Surfunterricht.
Nach einiger Wartezeit konnten schließlich die Lodges bezogen werden.
Die Lodges sind eine Art komfortables Zelt mit festen Wänden, Dach und Boden. Sie verfügen über echte Betten, eine Küche sowie eine abgetrennte Dusche und Toilette. Nachdem sich alle eingerichtet und die Unterkünfte begutachtet hatten, probierten die Schülerinnen und Schüler ihre Neoprenanzüge an. Danach folgte ein gemeinsamer Rundgang über das Campgelände und zum Strand.
Das erste Mal surfen
Am Sonntag hieß es dann zum ersten Mal: Let’s Go Surfing! Für Gruppe R1 begann der Unterricht um 11 Uhr, Gruppe R2 startete um 12:15 Uhr. Jede Gruppe hatte täglich zwei Surfeinheiten von jeweils 90 Minuten, die abwechselnd stattfanden.
Wie bei jeder anderen Sportart begann das Training mit einer Aufwärmphase. Dazu gehörten Dehnübungen sowie verschiedene Bewegungsabläufe, um den Körper optimal auf das Surfen vorzubereiten. Teil des Warm-ups war auch das sogenannte „Bodysurfen“ – eine Form des Surfens, bei der man seinen Körper anstelle eines Boards nutzt, um auf den Wellen zu gleiten. Dies hilft, ein erstes Gefühl für die Kraft der Wellen und die Strömung zu bekommen.
Anschließend erhielten die Schülerinnen und Schüler eine kurze Einführung in den Umgang mit dem Surfboard, bevor sie erste Versuche unternahmen, im Liegen auf dem Board die Wellen zu reiten.
Nach der ersten Einheit wurde jedoch von den Lifeguards die rote Flagge gehisst – das bedeutet: Badeverbot. Grund dafür war eine erhöhte Anzahl von Portugiesischen Galeeren im Wasser.
Diese sehen zwar wie Quallen aus, gehören aber zur Gattung der Staatsquallen bzw. Nesseltieren. Sie besitzen eine mit Luft gefüllte Gasblase, die auf der Wasseroberfläche treibt und vom Wind getragen wird. Ihre langen, fast unsichtbaren Tentakeln können bei Hautkontakt schmerzhafte Quaddeln verursachen. Für Allergikerinnen und Allergiker oder geschwächte Menschen kann ein Stich sogar lebensgefährlich sein.
Aufgrund der Sperrung hatten die Schülerinnen und Schüler den Nachmittag zur freien Verfügung. Einige nutzten die Zeit für einen Bummel durch die Innenstadt von Biscarrosse-Plage, andere entspannten einfach im Camp.
Eine herbe Enttäuschung
Auch der Montag begann mit schlechten Nachrichten: Beim Frühstück wurde bekannt gegeben, dass erneut Portugiesische Galeeren angespült worden waren – somit musste der Surfunterricht erneut ausfallen.
Stattdessen hielt einer der Surflehrer um 10 Uhr eine der beiden geplanten Theoriestunden. Thema war die Entstehung von Wellen. Anschließend holten einige Schülerinnen und Schüler eine vorbereitete Präsentation über Sonnencreme nach.
Am Mittag fand ein kleines Volleyballspiel statt, das zur geplanten „Strandolympiade“ gehörte. Es war ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das damit endete, dass der Volleyball auf dem Netz liegen blieb.
Am Nachmittag wurde ein Alternativprogramm angeboten: Der sogenannte „Take-Off“ – also das Aufstehen auf dem Board – wurde an Land geübt, da dies eigentlich die Übung der nächsten Surfeinheit gewesen wäre.
Endlich wieder surfen
Der Dienstag begann früh – mit einer entscheidenden Wende: Der Wind hatte gedreht, wodurch die Portugiesischen Galeeren abgetrieben worden waren. Endlich konnte es wieder heißen: Let’s Go Surfing!
Doch obwohl die Quallengefahr nun gebannt war, stellte sich ein neues Problem ein: Aus der Ferne trafen starke Sturmwellen an der Küste ein. Das sogenannte „Weißwasser“ – die aufgewühlte Gischt hinter den brechenden Wellen – spülte die Schülerinnen und Schüler immer wieder einige Meter zurück. Gleichzeitig zog die Strömung mit kräftigem Sog hinaus ins Meer, was es schwer machte, auf den Beinen zu bleiben oder überhaupt weit nach draußen zu kommen.
Im ersten Teil der Surfstunde lag der Fokus auf dem Gleitverhalten auf dem Board. Im zweiten Teil sollten die Schülerinnen und Schüler den „Take-Off“ üben – das Aufstehen auf dem Brett. Trotz der schwierigen Bedingungen gelang es einigen tatsächlich, ihre ersten erfolgreichen Take-Offs zu meistern – begleitet von großer Freude und Begeisterung.
Am Abend fand die letzte Theoriestunde statt. Thema war diesmal: Gezeiten und Strömungen.
Die Strandolympiade
Auch der Mittwoch startete früh. Gruppe R1 musste bereits um 8:30 Uhr am Strand sein, Gruppe R2 folgte um 9:45 Uhr. Schon beim Überqueren der Sanddüne wurde klar: Heute ist ein perfekter Tag. Strahlend blauer Himmel und eine kräftige Sonne begrüßten die Surferinnen und Surfer.
Wie üblich begann der Tag mit Aufwärmübungen und Bodysurfen. Die Bedingungen waren ideal: Die Wellen hatten sich über Nacht beruhigt, und die Strömung war nicht mehr gefährlich, sondern nur leicht. Dadurch konnten viele ihre Take-Off-Technik deutlich verbessern und verfeinern.
Nach den beiden regulären Surf-Sessions stand die lang erwartete Strandolympiade an – organisiert und moderiert von einigen Schülerinnen und Schülern selbst. Es bildeten sich zwei Teams: Team „Herr Herbes“ und Team „Herr Tillmanns“. In drei Spielen traten die Gruppen gegeneinander an.
Im ersten Spiel ging es darum, mithilfe eines Plastikbechers eine kleine Schale mit Meerwasser zu füllen. Team Herbes versuchte dabei kreativ zu sein und transportierte zusätzlich Wasser im Mund – ein salziger, aber origineller Trick. Trotzdem verloren sie nur knapp.
Das zweite Spiel bestand darin, den eigenen Lehrer möglichst schnell einzubuddeln. Team Tillmanns gewann hier deutlich: Ihre Aufgabe war bereits abgeschlossen, bevor Team Herbes überhaupt richtig begonnen hatte.
Im letzten Spiel sollte die größte Sandburg gebaut werden. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen – doch am Ende war die Burg von Team Tillmanns minimal größer und entschied den Wettbewerb für sich.
Ausflug nach Bordeaux
Am Donnerstag hieß es für einige Schülerinnen und Schüler erneut früh aufstehen: Bereits um 8 Uhr standen sie am Strand. Aufgrund der ausgefallenen Surfstunden zu Beginn der Woche war eine zusätzliche Session angesetzt worden. Die Wellenbedingungen waren nahezu ideal – perfekte Voraussetzungen, um den „Take-Off“ weiter zu üben. Mit viel Freude, Motivation und Ehrgeiz wurden zahlreiche Wellen erfolgreich geritten.
Um 11 Uhr sollte ursprünglich die Fahrt nach Bordeaux beginnen, wo eine Stadtbesichtigung sowie Souvenir-Shopping geplant waren. Aufgrund eines kurzfristigen Streiks vor Ort musste jedoch umdisponiert werden. Stattdessen ging es direkt zum ohnehin vorgesehenen Ausflugsziel: der „Dune du Pilat“, der größten Wanderdüne Europas.
Einige Schülerinnen und Schüler erklommen die steilen Stufen zur Spitze, während andere lieber im Sand blieben. Oben genoss man die spektakuläre Aussicht, während unten ein kühles Getränk Erfrischung bot. Neben zahlreichen Fotos wurden Purzelbäume geschlagen und sogar Wetten im Weitsprung abgeschlossen. Am Ende rannte die Gruppe im Sprint die Düne hinunter – ein Heidenspaß.
Nach einem erfrischenden Eis fuhr der Bus weiter zur Ersatzstadt: Arcachon. Diese liegt nicht weit entfernt und wurde als Ausweichziel gewählt, nachdem auch Donostia-San Sebastián und Barcelona verworfen worden waren.
Die Stadt empfing die Gruppe mit vielen kleinen Restaurants, Cafés und Boutiquen. Die freie Zeit wurde genutzt, um zu entspannen, durch die Straßen zu schlendern oder kleine Souvenirs zu kaufen.
Das letzte Mal surfen
Der letzte Surftag begann mit eher schwierigen Bedingungen: Die Wellen brachen in einem ungünstigen Rhythmus – auf kleine Wellen folgte sofort eine große, die das Wasser unter den Füßen wegriss. Für Anfängerinnen und Anfänger war es nahezu unmöglich, den „Take-Off“ sauber auszuführen.
Zu allem Überfluss zog auch noch eine dichte Nebelwand auf, die die Sicht auf rund zehn Meter einschränkte und die Stimmung zunächst dämpfte. Doch nach dem Abziehen des Nebels besserten sich die Wellenverhältnisse spürbar. So konnten die Lehrkräfte endlich die Surfleistungen der Schülerinnen und Schüler bewerten – und die letzte Surfsession fand doch noch ein versöhnliches Ende.
Tag der Abreise
Der Samstag markierte den Tag der Heimreise. Nachdem die Lodges geräumt und abgenommen worden waren, hieß es: warten auf den Bus, der zwischen 18:00 und 18:30 Uhr eintreffen sollte.
Die Zeit bis zur Abfahrt verbrachten viele am Pool, auf Sonnenliegen oder bei einem letzten Ausflug mit dem Fahrrad nach Biscarrosse. Doch dann die Nachricht: Der Bus hatte eine Panne und würde sich verspäten.
Trotz der Verzögerung wurde der Tag sinnvoll genutzt. Der Volleyball- und Basketballplatz kam nochmals zum Einsatz, am Pool wurde entspannt – und am Abend organisierte das Team noch ein kleines Abendessen. Danach konnten sich alle im nahegelegenen Waschhaus frisch machen.
Gegen Mitternacht traf der Bus schließlich ein, und die Rückreise begann.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen: Diese Fahrt hat alle Erwartungen erfüllt. Die intensive Vorbereitung im Vorfeld hat sich gelohnt – trotz mancher Herausforderungen wurden die Teilnehmenden mit einer erlebnisreichen und erfolgreichen Woche belohnt.
Wir sind dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, das Surfen zu erlernen. Es war eine Woche voller Spaß, Gelächter und guter Stimmung. Wir können diese Fahrt allen zukünftigen Jahrgängen nur empfehlen – denn wenn es wieder heißt: Let’s Go Surfing!, lohnt es sich allemal.
Zusätzliche Fotos