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Oberstufenschüler*innen der IGS Peine auf Wanderschaft

Sportkurs Jg. 12: Mittelgebirgstrekking im Harz
Anfang Juni war es wieder soweit: Der praktische Teil des Sportkurses Mittelgebirgstrekking stand an. Und so machten sich 25 Schüler*innen des 12. Jahrgangs auf den Weg in den Harz und lernten dort im Laufe einer intensiven Wanderwoche einiges über den Harz, seine Geschichte und Wandern als Sportart. Am meisten konnten alle aber über sich selbst lernen…
03.06.19, Tag 1: Die erste anstrengende Hürde
innerdeutsche GrenzeAm ersten Tag unserer fünftägigen Trekkingtour trafen sich alle am Radau-Wasserfall in Bad Harzburg und gingen um 9:30 Uhr gemeinsam los. Unser Ankunftsziel des Tages war Schierke. Dafür mussten wir schätzungsweise 25 km durch das Gebiet des Harzes wandern. Nach dem ersten Teil der Strecke erreichten wir den Eckerstausee, wo wir über die Talsperre, vom ehemaligen BRD-Gebiet in das der DDR liefen. Dort stehen zwei Steinpfähle, welche das jeweilige Gebiet kennzeichnen und somit an die damalige innerdeutsche Grenze erinnern. Am Stausee machten wir ein Gruppenfoto mit toller Aussicht auf den Brocken.

trekking-gruppeWir benutzten den Weg um den Eckerstausee, welcher ein angenehm zu laufender Waldweg war und uns eine wunderschöne Aussicht auf das Wasser des Stausees bot. Vor unserem Brockenaufstieg machten wir an einer Rangerstation eine längere Pause, um wieder ein bisschen zu Kräften zu kommen. Danach kam der anstrengendste Teil des Tages, nämlich der Brocken. Wir gingen den „Panzerweg“ hoch, welcher ungefähr vier Kilometer pure Steigung, brennende Sonne und eine unangenehme Hitze für uns bedeutete. Durch gegenseitige Motivation schaffte es die ganze Gruppe, diese Aufgabe zu bewältigen und wurde mit einer großen Pause auf dem Brocken belohnt. Als Weg für den Abstieg vom Brocken wurde der Eckerlochstieg ausgewählt. Dieser Weg hatte es dann nochmal ein bisschen in sich, denn es gab viele Hindernisse auf Grund von großen Steinen und verlangte höchste Konzentration. Am Ortsschild von Schierke mussten noch zwei Kilometer zu unserer Selbstversorgerhütte gegangen werden. Die letzten Reserven an Kraft waren fast vollständig ausgeschöpft. In unserer Unterkunft angekommen waren alle kaputt, jedoch froh und stolz den ersten Tag geschafft zu haben. Nach dem gemeinsamen Abendessen hörten wir zwei Referate und danach gab es noch eine Reflexion des Tages.

04.06.19, Tag 2: Der Wurmberg
Am zweiten Tag ging es von unserer Selbstversorgerhütte in Schierke nach St. Andreasberg. Dabei bestand die Führungsgruppe, welche am Vorabend die Route für den kommenden Tag plant und die Gruppe auf dem Weg nach St. Andreasberg versucht zusammenzuhalten, aus 8 hochmotivierten Schülern des Sportkurses. Der erste Abschnitt unseres Weges, welcher bis zum Wurmberg führte, wurde auf der Karte von der Führungsgruppe als relativ angenehm empfunden. Allerdings ist uns, zugegebenermaßen, in der Planung ein kleiner Denkfehler unterlaufen, bei dem wir die Höhenlinien falsch eingeschätzt haben und somit die gesamte Gruppe über einen der schwierigsten Anstiege auf den Wurmberg führen mussten. Nach dem steilen Aufstieg wurde jedoch jeder Kursteilnehmer mit einem tollen Ausblick belohnt. Nun wurden den Mitschülern zwei Wegalternativen vorgeschlagen: Wer möchte noch weiter den Gipfel des Wurmbergs erklimmen oder wer möchte lieber um den Wurmberg herumwandern?
Am Wurmberg angekommen hat sich unsere große Gruppe schließlich in zwei kleine aufgeteilt und somit auch die Führungsgruppe, die nun die Aufgabe hatte, beide Wege so gut zu meistern, wie es geht. Während die andere Gruppe sich auf eine entspannte, kurze Strecke um den Wurmberg herum freute, wurden die motivierten Wurmberg-Erklimmer mit einem fantastischen Ausblick und einem kühlen Getränk belohnt. Anders als erwartet hatte die Gruppe, die sich für den kurzen Weg entschied, ein kleines Problem mit der Orientierung und dem Karten lesen, was dazu führte, dass der erwartete kurze Weg zu einem Marsch um den ganzen Wurmberg wurde. Als uns nun bewusst wurde, dass wir einmal um den Wurmberg gelaufen waren, haben wir also einen neuen Treffpunkt mit den Lehrern an der Bärenbrücke vereinbart. Trotz des Umweges hatten wir dennoch viel Spaß beim Lieder singen und haben den Klassiker „Zwei kleine Wölfe“ von Klasse wir singen für uns entdeckt. Endlich am Treffpunkt angekommen konnten wir eine Pause machen.
Als wir uns nach einer schönen Pause wieder auf den Weg machen mussten, erwartete uns ein etwa 10 km langer Marsch zum nächsten Treffpunkt, dem Rinderstall. Bei diesem langen Weg hat sich auch die gesamte Gruppe etwas auseinandergezogen, weil jeder bei so einer langen Strecke mit seinem eigenen Tempo laufen wollte. Dieser Weg hatte keine starke Steigung, war aber dennoch ziemlich lang und es war kein Ende in Sicht. Als wir dann nach einer erneuten Pause beim Rinderstall kurz verschnaufen konnten, erwartete uns ein langer anstrengender Aufstieg, der uns danach aber einen tollen Ausblick schenkte. Nach dem schlimmsten Aufstieg des Tages erwartete uns kein allzu langer Weg mehr zur Herberge. Als wir alle hungrig und müde endlich die große Brasilienflagge der Herberge sehen konnten, freuten wir uns auf eine Dusche, leckeres Essen und einen entspannten Abend zusammen.

05.06.19, Tag 3: Der Orientierungslauf
Der Orientierungslauf ist eine Laufsportart, bei welcher im Gelände mehrere Kontrollpunkte festgelegt werden, die mithilfe einer Karte und einem Kompass gefunden werden sollen. Die verschiedenen Gruppen, die am O-Lauf teilnehmen, wählen selbstständig die vorteilhafteste Route, um die Kontrollpunkte in möglichst kurzer Zeit zu finden. Im Rahmen des Trekking Sportkurses absolvierten wir am dritten Tag einen Orientierungslauf, bei welchem nicht nur Orientierung, Ausdauer und Motivation, sondern auch das Zusammenarbeiten im Team, das gemeinsame Lösen von Problemen und die gegenseitige Unterstützung innerhalb der Gruppe von hoher Bedeutung waren. Unsere Gruppe, bestehend aus 8 Mädchen, begann damit, die Route genau zu planen. Hierbei ging es nicht nur darum, die schnellste, sondern die optimale Route für jeden zu wählen. Beispielsweise mussten wir auch auf Teammitglieder achten, die verletzt waren oder schon einige Blasen hatten, weswegen wir nicht immer den steilsten und schnellsten Weg nehmen konnten. Wir setzten uns das Ziel, fünf von sechs erreichbaren Kontrollpunkten zu finden und schafften dies auch, da wir stets versuchten, uns gegenseitig zu helfen und uns zu motivieren. Um 10 Uhr am Morgen ging es für uns los. Wir packten unsere Rucksäcke mit so wenig Gepäck wie möglich, machten uns unsere Lunchpakete und begannen mit der Wanderung. Durch gemeinsames Singen und entspannende Pausen im Schatten blieben wir trotz der hohen Temperaturen sehr motiviert. Wir wollten unser Ziel unbedingt erreichen! Einem Gruppenmitglied ging es aufgrund von starken Blasen an den Füßen leider nicht gut. Wir warteten jedoch auf sie und halfen ihr beim Tragen des Rucksackes. Trotz starker Schmerzen erreichte sie drei Kontrollpunkte, musste daraufhin jedoch leider zurück zur Jugendherberge. Wir behielten jedoch unser Ziel im Auge und wanderten weiter, als sich eine andere Gruppe fand, die sie zurück zur Jugendherberge begleitete. Bei jedem erreichten Kontrollpunkt kamen Glücksgefühle bei uns auf. Als wir endlich am fünften Kontrollpunkt ankamen, waren wir extrem stolz und freuten uns sehr. Trotz Temperaturen von über dreißig Grad, Schmerzen in den Beinen, Blasen an den Füßen und Schweiß am ganzen Körper gingen wir motiviert und glücklich zur Jugendherberge. Wir kamen gegen 16 Uhr an und freuten uns riesig darauf, etwas zu essen und zu duschen. Dieser Tag hat unsere Gruppe extrem zusammengeschweißt. Wir waren auf uns alleine gestellt und hatten nur eine Karte zur Verfügung, doch wir erreichten unser gemeinsames Ziel. Nicht nur in Bezug auf die Orientierung mit einer Karte, das Zeitmanagement und das vorteilhafte Planen von Wegen lernten wir viel Neues dazu. Auch im Hinblick auf das Arbeiten im Team war der O-Lauf eine Bereicherung für uns. Rückblickend war dieser Tag, der schönste Tag der Woche, da wir den ganzen Tag mit einer super funktionierenden Gruppe unterwegs waren und sehr viel Spaß hatten!

06.06.19, Tag 4: Die Wolfswarte
trekking-wolfswarteAls sich unsere Trekkingwoche schon fast dem Ende zuneigte, war am Donnerstag die Herberge am Torfhaus unser Ziel. Startpunkt war das Schullandheim Wolfsburg in Sankt Andreasberg. Die Route war insgesamt kürzer, als die an den Vortagen und betrug 13 km. Wir, die Führungsgruppe, hatten uns am Vorabend dazu entschlossen, den längeren Weg zu nehmen, jedoch mit kaum Steigung. Der Plan verwirklichte sich und wir wanderten stets auf demselben Höhenmeter. Der Weg führte uns entlang der schönen Waldgaststätte Rehberger Grabenhaus, durch den Wald zum Okersee. Dort angekommen, machten wir eine große Mittagspause. Als alle Mägen gefüllt waren, führte uns unser Weg entlang des Okersees, durch Wälder und Sumpfgebiete, an den Aufstieg zur Wolfswarte. trekking-stegTrotz des nebligen Wetters bestieg die Mehrheit des Kurses den Berg. Oben angekommen erwartete uns ein mystischer Anblick, vor uns die Klippen, von denen man nur erraten konnte, wie tief es hinunter gehen würde, da sich vor uns die Nebelfront aufbaute und man keine zehn Meter weit schauen konnte. Als es wieder hinunter ging, war der Weg bis zur Herberge überschaubar und wir waren in Null-Komma-nichts da. Zu der Herberge muss gesagt werden, dass es die schönste von allen war. Sehr saubere, gemütliche, aber modern eingerichtete Zimmer, bequeme Betten und ein sehr modernes und gepflegtes Badezimmer. Auch das Essen in der Herberge war vorzüglich, jedoch können wir nur vom Frühstück sprechen, da wir Donnerstagabend auf der Bavaria-Alm essen waren. Trotz der nicht so freundlichen Bedienung waren die Gerichte sehr gut und die Location sehr angenehm.
Für viele war der Tag sehr schmerzhaft durch die Blasen. Dies hat sich auch in der Verteilung des Kurses bemerkbar gemacht, unsere Gruppe war sehr langgezogen, da viele das Tempo nicht mehr mithalten konnten. Nichtsdestotrotz war der Donnerstag für viele der schönste Tag, nicht nur wegen dem kurzen Weg, sondern auch durch das schön gestaltete Abendprogramm danach.

07.06.19, Tag 5: Der Zieleinlauf
Um 8 Uhr morgens beginnt der letzte Tag. Nach dem gemeinsamen Frühstück wird sich wieder um 10 Uhr auf den Weg gemacht. Von dem 800 m hohen Ort Torfhaus geht es nun begab 8 km in Richtung Startpunkt Radauwasserfall. Die Stimmung hat sich über die Nacht gehoben, da jeder Teilnehmer sich auf den Schlussspurt freut. Die über den Tag angesammelten Blasen-, Rücken- und Wadenschmerzen sind hoch präsent, jedoch überwiegt die Freude. Entlang des Weges ändert sich die Natur von hohen Nadelbäumen bis zu einem kleinen Fluss, welcher sich parallel zum Weg zieht. In den letzten gemeinsamen Stunden werden die letzten Wanderlieder gesungen und leidenschaftlich das Abschlusslied „Bergvagabunden“ eingeübt. Kurz vor dem Ziel ist auf einem an dem Weg anliegenden Grundstück ein kleines aufgepäppeltes Rehkitz zu beobachten, welches viele Teilnehmer in ihr Herz schließen.
Um 12:15 Uhr kommt die Wandergruppe am Startpunkt Radauwasserfall an. Es wird sich auf dem Parkplatz gesammelt und eine letzte Besprechung in einem Sitzkreis gehalten. Zum Abschluss wird das Wanderlied „Bergvagabunden“ als Abschied gesungen. Die Teilnehmer holen sich ihre Schlafsäcke ab und haben ihre fast 100 km lange Wandertour beendet. Nach den Umarmungen der neu gewonnenen Freunde, machen sich die Wanderer auf ihren wohlverdienten Heimweg.

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