Am 20. Dezember fuhren Jahrgangsleiter Bernd Papenburg und die beiden Fachlehrerinnen Pia Steinhauer und Claudia Rüer mit zwei vollbepackten Autos zur Flüchtlingsunterkunft im Peiner Lehmkuhlen Weg. Die drei Lehrkräfte des 5. Jahrgangs befanden sich auf weihnachtlicher Mission.

Die Geschenkeübergabe bildete den Abschluss eines ganz besonderen Projekts. Im Mittelpunkt des Unterrichts im Fach Werte und Normen stand das Thema Vorurteile, aber auch Heimat und Fremde und Flucht rückten in den Fokus. Bereits im November erhielten die Fünftklässler die Möglichkeit sich direkt mit aktuellen und ehemaligen Bewohnern der Peiner Flüchtlingsunterkunft zu unterhalten, ihre Fluchtgeschichte zu erfahren und sie zu ihrem neuen Leben hier in Peine zu befragen.

Auch die Sozialarbeiterinnen, die vor Ort eingesetzte Studentin sowie der zuständige Objektbetreuer standen den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort und zeigten ihnen auch das Gelände im Lehmkuhlen Weg. Immer wieder berichteten auch die Kinder von ihren eigenen Erfahrungen mit Flucht und es herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. „Ich habe auch mal hier gewohnt.“ erinnert sich der zwölfjährige Hossain plötzlich, denn damals war er erst 5 Jahre alt. „Hier waren immer alle sehr nett.“ sagt er weiter.

Große Begeisterung lösten auch die landestypischen Leckereien aus, die von Bewohnerinnen für die Schulklassen gebacken wurden.  „Es war so lecker und so herzlich. Es war wirklich toll, dass wir ihre Geschichten hören durften“ meint Celin während der Nachbesprechung in der Schule. Auch Ömer hat dieses Projekt beeindruckt: „Wir können echt dankbar dafür sein, was wir alles so haben.“

Um vor allem den derzeit dort lebenden Kindern eine Freude zu machen, packten der gesamte 5. Jahrgang der IGS Peine fast 40 Weihnachtspäckchen. Die Schülerinnen und Schüler sammelten gemeinsam mit ihren Lehrern Ideen, kauften oder bestellten die ausgewählten Geschenke, packte sie mit Liebe ein und schrieben auch noch Weihnachtskarten. Dank der wirklich großzügigen Unterstützung der Eltern und auch der einen oder anderen Münze aus dem eigenen Sparschwein kamen beachtliche 700Euro zusammen, mit denen die Geschenke finanziert wurden. Auch die Lehrkräfte wollten ihren Teil beitragen und organisierten Geschenke für alle Gesprächspartner und die fantastischen Backfeen. „Das ist echt der Wahnsinn, was da zusammengekommen ist.“ freuen sich die Sozialarbeiterinnen Klara Schasse und Tanja Mücke.

Für die Fünftklässler war dieses Projekt wirklich eindrucksvoll, die Hilfsbereitschaft war enorm und der Wunsch nach weiteren Aktionen besteht ebenfalls. „Ich hätte auch gerne die Kinder kennengelernt und mit ihnen gespielt.“ meinte Leni. Die IGS Peine und auch die Mitarbeiter der Flüchtlingsunterkunft sind sich auch einig: Dies soll erst der Anfang gewesen sein.