Fachbereich Arbeit/Wirtschaft – Technik
Berufsorientierung
Oberstes Ziel des Lernens im Fachbereich AWT ist es, Schülerinnen und Schüler zum bewussten, selbstbestimmten und verantwortungsvollen Handeln zu befähigen. Der Fachbereich will auf eine gesundheitsbewusste, sozial und ökologisch verantwortliche Lebensgestaltung und Alltagsbewältigung vorbereiten.
Der Unterricht im Fachbereich Arbeit/Wirtschaft - Technik gliedert sich in die Handlungsbereiche Wirtschaft, Technik, Haushalt sowie den verbindenden und übergreifenden Aspekt der Arbeit als eine wesentliche Voraussetzung für die Teilhabe an der Gesellschaft. Inhaltlich wird an die Grundschulfächer Sachunterricht, Gestaltendes Werken und Textiles Gestalten angeknüpft. Der Fachbereich bereitet auf fachspezifische Inhalte an Berufsbildenden Schulen, aber auch auf das Fach Politik-Wirtschaft in der gymnasialen Oberstufe vor.
Charakteristisch für den Fachbereich AWT sind eine Vielzahl produktorientierter Aufgaben und das Arbeiten in Projekten mit fächerübergreifenden Fragestellungen. Das selbstständige Planen, Ausführen und Bewerten von Arbeitsvorgängen fördert die Fähigkeit zielgerichteten Handelns und bereitet auf die Arbeitswelt vor.
Der Teilbereich Wirtschaft bereitet auf die unterschiedlichen Rollen im lokalen und globalen Wirtschaftsgeschehen vor. Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, sich aktiv gestaltend und sozial- und eigenverantwortlich als Konsumenten, zukünftige Erwerbstätige, Anbieter, Bürger und Haushaltsmitglieder im Wirtschaftsleben zu verhalten. Die Anforderungen sowohl an zukünftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch an Unternehmerinnen und Unternehmer werden vermittelt.
Die Auseinandersetzung mit exemplarischen technischen Inhalten soll die Schülerinnen und Schüler im Teilbereich Technik in die Lage versetzen, technische und sozio-technische Systeme und Prozesse mitzugestalten, auch in ihrer Wechselwirkung mit Natur und Gesellschaft, sachgerecht zu nutzen, zu beurteilen und verantwortlich zu handeln.
Insbesondere Mädchen sollen an das Fach Technik herangeführt werden, um damit Interesse an technischen Berufen zu wecken.
Der Teilbereich Haushalt ist in Textiltechnik und Hauswirtschaft unterteilt und hat das Ziel Ernährungs-, Konsum- und Finanzkompetenz sowie lebenspraktische Fähigkeiten zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler sollen zu einer verantwortungsvollen Alltagsbewältigung und der Entwicklung nachhaltiger Lebens- und Haushaltsstile befähigt werden.
Ein wesentlicher Bestandteil unser Berufs- und Studienorientierung im 9.Jahrgangs ist das Schüler-Betriebspraktikum. Es wird im Unterricht von langer Hand vorbereitet; schon in den unteren Jahrgängen sind Beruf und Berufsorientierung wichtige, immer wiederkehrende Themen. Das Berufsorientierungskonzept der IGS Peine stellt sicher, dass systematisch und zielgerichtet wichtige Aspekte des beruflichen Lebens bearbeitet werden. So bereitet beispielsweise das Projekt „Landkreis Peine“ im 8. Jahrgang die Suche nach Praktikumsplätzen vor. Ein Jahr später müssen sich die Schülerinnen und Schüler dann selbstständig ihre Praktikumsplätze suchen. Dies wiederum ist für einige die „Generalprobe“ für eine spätere Ausbildungsplatzsuche. Bei der Suche nach Praktikumsplätzen werden sie von ihren Tutoren und Fachlehrern beraten und unterstützt.
Im Praktikum haben viele Schülerinnen und Schüler die erstmalige Gelegenheit, Einblick in die Arbeitswelt und ihren Wunschberuf zu nehmen. Die damit verbundenen vielfältigen Erfahrungen werden in ausführlicher schriftlicher Form festgehalten. Die Kombination von freien und geleiteten Aufgaben des Praktikumsberichtes gibt Leistungsstarken die Möglichkeit, sich an einigen Stellen frei zu entfalten, während weniger leistungsstarke durch geleitete Aufgaben in ihrer Dokumentation und ihrem Erkenntnisprozess unterstützt werden. Auch die intensive Betreuung durch die Tutoren und die Besuche in den Betrieben unterstützen dies. Die konkrete betriebliche Situation gibt oftmals Anlass und Gelegenheit in Einzelgesprächen über die beruflichen Wünsche, Vorstellungen und Möglichkeiten zu sprechen.
Unmittelbar nach dem Betriebspraktikum werden die Erfahrungen des Praktikums und die Berufe in der Aula vorgestellt. Traditionell wird diese Veranstaltung morgens von Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs besucht, die damit einen Eindruck von dem gewinnt, was sie im nächsten Jahrgang erwartet. Der Nachmittag des Präsentationstages ist für die Eltern und Ausbildungsbetriebe reserviert, die die Plakate, Videos und praktischen Demonstrationen begutachten können und die neuen „Fachleute“ befragen dürfen.
Fast alle Schülerinnen und Schüler nutzen die Erfahrungen, um den immer näher rückenden Schulabschluss gezielter anzugehen. Sie sind nach dem Praktikum reifer und leistungsorientierter. Selbst diejenigen, die weniger positive Erfahrungen im Praktikum machen konnten, haben oftmals konkretere Vorstellungen für ihre berufliche Zukunft entwickelt. Das Praktikum ist somit ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die Selbstständigkeit.
Der Unterricht im Fach AWT findet in starker Verzahnung mit anderen Fächern statt. Dabei soll ebenfalls die Kompetenz vermittelt werden, Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können. Zum Unterricht gehören auch die Informationsbeschaffung und -auswertung sowie die altersgerechte Darstellung und Präsentation von Informationen. Dies unterstützt die individuelle und aktive Wissensaneignung und fördert selbst gesteuertes, kooperatives und kreatives Lernen.