„Nagel mit Köpfen“ an der IGS Peine - Ein Einblick in den Alltag eines Werkzeugkastens
Die Grundidee entstand aus einer Improvisations-Übung, bei der ein Schuh kurzerhand von einem Schüler zu einer Bohrmaschine umgewandelt wurde und plötzlich stand - wenn auch zuerst im Spaß - ein Handwerkerballett zur Debatte. Überzeugt von der Idee stürzte sich der Kurs in verschiedenen Gruppen in die Arbeit, um der originellen Idee ein Gesicht zu geben.
Neben einem Werkzeugtanz, bei dem rhythmisch die individuellen Bewegungen der Werkzeuge auf die Bühne gebracht wurden, erwarteten den Zuschauer allerlei Überraschungen. Denn bei uns wird selbst bei der Belehrung, was man in einem Theater vermeiden sollte, mit einem Augenzwinkern das Publikum miteinbezogen!
Wurden Sie schon einmal auf eine Klangreise mitgenommen, bei dem sich nach und nach Werkzeuge als Musikinstrumente zu einem großen Chor vereinten? Und wurde ihnen eine Bedienungsanleitung schon einmal von einer hübschen Sängerin präsentiert, welche von einer singenden Säge und einem Piano tatkräftig mit den passenden Klängen unterstützt wurde? Nein? Dann haben sie am vorvergangenen Freitag etwas verpasst!
Nachdem sich in einer Liebesszene zeigte, dass auch die Beziehung zwischen Hammer und Meißel nicht weniger Probleme hat, als die von uns Menschen, sah sich der Zuschauer plötzlich emotional in ein Beziehungsdrama verwickelt, was ihn durch das ganze Stück begleiten sollte.
Die vielfältigen Talente innerhalb des Kurses konnten die Zuschauer spätestens bei der Live- Installation eines Videospiels erleben, bei der man neben der fertigen Produktion auch schrittgenau beobachten konnte, wie das Ganze vor einem Greenscreen produziert wurde. Der Draht zwischen den Schauspielern und dem Publikum wurde gefördert und so hatte man nie das Gefühl, dass es langweilig wird. Denn auch die Live-Vertonung eines Gedichts über das Handwerken mit eigenen Soundeffekten zeigte erneut, welche kreativen Ideen in dieses Stück geflossen sind. Nie gab es eine schönere Dampflock auf einer Schulbühne, das verspreche ich Ihnen!
Doch was aus der Beziehung zwischen dem Hammer und dem Meißel wurde? Nun, nicht alle Geschichten enden gut und so wurde am Ende der Meißel durch den spitzen, harten Nagel ersetzt und hinterließ beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck!
Mit Stolz können wir nun behaupten, dass dieser Abend von uns als Kurs alleine „aufgezogen“ wurde, denn von den Kostümen und Texten bis hin zu den Plakaten und Flyern stammte alles aus den Köpfen und Händen unseres Seminarfachs!
Doch natürlich haben wir unser Publikum nicht alleine auf die Baustelle entlassen und der Abend wurde von zwei Architektinnen geführt und geleitet, was aus der Collage am Ende ein witziges und unkonventionelles Stück zauberte, das nicht nur dem Publikum Spaß bereitete. Auch der Theaterkurs war an diesem Abend mit Herz und Seele dabei und wir haben alles gegeben! Und das Feedback war wirklich großartig!
Sophie Mathonet, Jg. 13 der IGS Peine
Peiner Nachrichten vom 7.2.2018.